4 Wege der Depressionsvorsorge
Spätherbst und Winter sind die Zeiten im Jahr, in der viele Menschen in einen Zustand zunehmenender Deprimiertheit verfallen. Das hat zunächst zwei natürliche Gründe, die mit dem jahreszeitbedingten Gehirnstoffwechsel genausoviel zu tun haben wie mit der Seele. Heute möchte ich ein paar irdische wie himmlische Tipps geben, die eigenen Seelenlage in dieser Jahreszeit auf einen guten Weg zu bringen:
Helligkeit
hat einen enormen Einfluss auf unser Gehirn. Licht
- bestimmt unseren Wach-/Schlafrhythmus und
- den Beginn unserer Müdigkeit
- unsere Unternehmenslust.
- Licht löst Stoffwechselprozesse zur Vitaminproduktion aus.
Lichttherapie, ein Besuch im Sonnenstudio und das Ausnutzen aller Sonnenzeiten sind einfache, praktische Maßnahmen. Wer weiß, dass er unter winterlichem Lichtmangel leidet, kann für die Weihnachts- bzw. Winterzeit auch einen Kurzurlaub im Süden einplanen. Ich selbst habe schon zwei Weihnachtsfeste in Barcelona erlebt, das hat mir unheimlich geholfen, vor allem in diesem dunklen Januar 2013, dem mit dem wenigsten Sonnenstunden seit Beginn der Wetteraufschreibung.
Man kann das Licht aber auch innerlich anzünden, das hilft auch und geht immer und überall. Wie wäre es mit einer
- Kerzenmeditation
- Meditation gerichtet auf das Licht des Heiligen Geistes.
- Oder dem wunderschönes Taizé-Lied, das man immer wieder singen oder sich herunterladen kann:
Bewegung
Auch Bewegung hat enorme Wirkung bei Personen mit depressiver Symptomatik
- Stimmungsaufhellung durch vermehrte Serotoninproduktion im Gehirn
- Verminderte Produktion des Stresshormons Cortisol, das Depressionssymptome verstärkt
- Verbesserte Nervenerneuerung im limbischen System (Hirnregion zuständig für Erkennung, Verarbeitung, Regulierung und Weiterleitung von Emotionen, wesentlicher Bestandteil des Belohnungssystems)
- Anregung des Kreislaufs, gesunde Müdigkeit
- Entgiftung durch vermehrte Schweißbildung und Trinken
- Ablenkung vom Grübeln während des Sports
- Verbesserung des Selbstgefühls, z.B. durch positive Auswirkung auf Figur, Haut, Muskulatur
- Zufriedenheit durch Erreichtes
- Vielleicht sogar Spaß !?! – besonders bei Gruppensportarten oder solchen, wobei man nicht denken kann
Insgesamt hat die Forschung ergeben, dass Sport genauso wirksam ist wie Antidepressiva. Nur – nicht jeder Depressive ist in der Lage, sich zum Sport auch aufzuraffen, das ist ja nun mal eines der Symptome der Depression. Doch solange Sie sich aufraffen können, sollten Sie – am besten 3 x die Woche – Bewegung in Ihren Alltag integrieren. Aber nicht wieder Freizeitstress daraus entstehen lassen!
Da einige Sportarten durch die Jahreszeit wetterlich nicht mehr so begünstigt sind, sind jetzt mehr Indoor-Aktivitäten angesagt. Das bedeutet nicht nur die Mukki-Bude, sondern auch Yoga, Pilates, Teamsport wie Volleyball, Basketball, Handball etc., aber auch Tanzen, Aerobics und einfach Gymnastik bei sich zuhause auf dem Teppich. Wintersport ist auch natürlich auch toll für die, die sich das leisten können.
Bewegen Sie sich – am besten mit einer Betonung auf Wohlgefühl. Hier ist die allereinfachste Lösung, einfach nur draufklicken, aufstehen und 4 Minuten sich bewegen und glücklich fühlen:
Ja, tanzen Sie einfach. Allein, mit ihrem Partner, mit Ihren Kindern. Am Ende dieser Seite werde ich noch ein paar Videos verlinken, die auch wunderbar funktionieren. Zusätzlich werde ich bei dieser Seite die Kommentarfunktion öffnen und jeder kann hier sein Lieblingstanzvideo teilen oder seinen eigenen Bewegungs-Tipp!
Der Seele Raum geben und mal abspannen
Zunächst ein banaler, aber selten geäußerter Tipp. Wie wäre es, einfach mal mit diesem Gefühl zu gehen und uns einfach nach einem langen Sommer mit viel Aktivität viel Ruhe zu gönnen. Wie sah noch vor 150 Jahren der Tagesablauf zu den Jahreszeiten aus? Die Herbstzeit war eine anstrengende Erntezeit, danach die Zeit der Bodenvorbereitung und der Haltbarmachung der Ernte vor der Winterszeit. Danach war Ruhe angesagt. Die haben die Menschen auch dringend gebraucht.Sie konnten sich sagen: „So, jetzt muss mal gut sein. Jetzt ruhe ich mich einfach mal aus. Bleib länger im Bett, lass mich mal gehen.“
Gibt es diese Novemberruhe noch? Selten! Heute haben wir die Erwartung an uns, das ganze Jahr über gleichmässig fit, effektiv, produktv und voller Antrieb zu sein. Plötzlich geht das nicht mehr ganz so gut und interpretieren dies vielleicht sogar als ungesund, wenn wir zu nichts mehr Lust haben. Probieren Sie es mal mit einer sogenannten „paradoxen Intervention“. Bleiben Sie mindestens ein ganzes Wochenende zuhause, gern auch im Bett. Tun sie nix, bitte auch keine Serienmarathons auf Netflix, das bringt es nicht. Bringen Sie es ruhig auch Ihren Kindern bei, wenn Sie denken, dass Sie keine Ruhe finden werden. Langweile will auch gelernt sein. Sie ist der Dünger von Kreativität.
Einfach nur die Seele in aller Wärme mit den Beinen baumeln lassen. Es schadet auch nichts, einfach mal ein paar Tränen fließen zu lassen. Vielleicht will ja was raus, was aufgrund ständiger Aktivität bisher keinen Raum hatte. Fürchten Sie sich nicht vor Ihren Gefühlen, ihre Unterdrückung es viel gefährlicher für unsere Gesundheit (was jetzt kein Freibrief für unkontrollierte Wutausdrücke bedeutet).
Nichts müssen – sie verpassen ja nix außer trübem Wetter da draußen. Sein Sie einfach mal ganz lieb mit sich und sagen sich: Ach liebe Seele, Du willst ruhen? Na, dann los, ich lass Dich jetzt. Was passt dazu? Ein entspannendes Bad, Sauna, Massagen, Meditationen, sanfte Musik, Kerzen, einfach nur da sitzen und nichts tun und denken. Für Männer kann es ein auch ein ungestörtes entspanntes Schrauben und Basteln sein. Verstärken Sie die Wünsche der Deprimiertheit – zwingen Sie sich zu nichts. Der schönste Spruch dazu, der auch zu dieser Zeit passt, fand ich auf der Seite einer Kollegin:
Manchmal träume ich davon, dass ich nicht immer blühen muß, sondern Zeit und Ruhe habe, um Kraft für neue Triebe zu sammeln. Andrea Schwarz
…nichts anderes tun, als die Natur auch, doch nicht nur für neue Triebe, auch was für die Wurzeln tun..
Auch Jesus hat schon dazu geraten, als die Jünger von ihren Aktivitäten zurückkamen (Mk 6,31): „Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.“ Auch wir haben oft für viele zu sorgen, die Selbstsorge darf dann nicht einfach weggelassen werden, sondern sie ist genauso wichtig.
Wenn Ihnen Ihre Gefühle Angst machen, Sie vielleicht denken, dass Sie dann nicht wieder aufstehen, sich nicht wieder aufraffen können: Probieren Sie es trotzdem mit der Maßgabe, wenn es tatsächlich der Fall ist: Ich weiß jetzt, dass ich Behandlung brauche. Ich rufe an und suche mir Hilfe. Alle anderen werden nach angemessener Zeit erfrischt aufstehen und entspannter weiterleben.
Last but not least:
Auf sich selbst hören
Eine Forschungsarbeit der Bochumer Uni hat viele Studien untersucht zum Thema Behandlung psychischer Krankheiten. Ihr Resumée war: Psychopharmaka helfen bei der Depression nur so lange, wie man sie einnimmt. Nur Psychotherapie hat heilende Effekte, die über die Behandlungszeit hinausreichen. Damit wolen weder sie noch ich Psychopharmaka per se schlechtreden.
Sie helfen, wenn man so erschöpft ist, dass man einfach mal eine Pause vom Grübeln, von Schwermut und von der Angst hat. Sie unterdrücken die unangenehmen Gefühle, aber sie lösen nix, jedenfalls nicht das, was die Gefühle verursacht hat. Sobald man sich aber erholt hat, ist Therapie das Mittel der Wahl. Sie kann ja zunächst parallel zur Einnahme der Psychopharmaka genommen werden, bis man so weit sich stabilisiert haben, dass die Medikamente in Absprache mit dem behandelnden Arzt ausgeschlichen werden können.
- Neue Verhaltensweisen erlernen, weil die alten sich überlebt haben
- Kommunizieren (lernen?) statt alles für sich behalten, um nicht anzuecken
- Unzufriedenheit und Frust ansehen und feststellen, was sich verändern lässt
- Ein klares Nein sagen zu den Dingen, die einfach viel zu viel sind
- Eigene Bedürfnisse erkennen und ihnen Raum geben – auch im Familienzusammenhang
- Effektive Grenzen setzen, und das schon bei spätestens 75 % und nicht bei 100 % Genervtheit
- Projektionen auflösen (was uns an anderen stört, wir aber eigentlich an uns selbst bearbeiten sollten)
- Verletzungen heilen, z.B. auch durch Vergebung (äußerst effektiv)
Hier könnte ich noch lange fortsetzen. Hören Sie also einfach mal zu, was in Ihnen abläuft und dann wissen Sie, was ansteht. Erlauben Sie sich, Ihre Gefühle zu fühlen, und nehmen Sie sie als Anlass, in dieser Richtung sie bei sich zuzulassen, zu forschen und zu handeln. Ein rückgekehrter Langzeit-Pilger sagte mir neulich einen bemerkenswerten Satz: „Wer nach dem Sinn des Lebens fragt, der ist auf dem Weg in die Depression. Wer zufrieden ist, der lebt einfach.“ Da steckt eine Menge Wahrheit drin.
Mehr Licht ins Dunkle
Und jetzt kommt eine kleine Werbeeinblendung. Wenn Sie mal gemeinsam mit mir oder auch mit anderen Licht ins Dunkle bringen wollen, dann biete ich das Kompaktcoaching gleichen Namens an.
Weitere Tanzvideos
Eine tolle christliche Salsa für den König der Könige, die in die Beine geht und gleichzeitig Lobpreis ist:
http://www.godtube.com/watch/?v=7YLWWWNX
Walzern Sie mal wieder:
Werden Sie mal positiv laut:
Isso – Urlaub vom Heute: Wenn sie tanzt.. Für alle die, die grad nicht wegkommen.
Viel Spaß beim Tanzen und kommentieren!